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Beiträge von der APPLICA 2003, 5.-7. Mai 2003: Vom Mikrogramm
zum Femtogramm:
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Prof.
Dr. Walter
Giger EAWAG, Überlandstr. 133, CH-8600 Dübendorf |
Die
Nadelsuche im Heuhaufen - Konzepte und Perspektiven der chemischen
Spurenanalytik
Anreicherung - Trennung - Nachweis: die drei Säulen der
Spurenanalytik
Vom Mikrogramm zum Femtogramm - Entwicklungen, Anwendungen und
Bedeutung der chemischen Spurenanalytik
Chemische Analysen von Haupt-, Neben- und Spurenkomponenten basieren auf denselben Techniken für Trennung und Nachweis der chemischen Stoffe. Bei der Spurenanalytik kommen zusätzlich wirkungsvolle Anreicherungsschritte oder sehr empfindliche und selektive Nachweismethoden dazu. Im weiteren sind Probenahme und Probenvorbereitung vor der eigentlichen Analytik von grosser Wichtigkeit sowie eine gründlich durchgeführte analytische Qualitätskontrolle im Sinne einer Beurteilung der Messunsicherheit. Unabdingbar sind die Ermittlung der Nachweis- und Bestimmungsgrenzen sowie die Überprüfung der Blindwerte und möglicher Interferenzen in unterschiedlichen Probentypen.
Milligramm:
mg = 10-3
g |
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Mikrogramm:
µg = 10-6
g |
ppm |
Nanogramm:
ng = 10-9
g |
ppb |
Picogramm:
pg = 10-12
g |
ppt |
Femtogramm:
fg = 10-15
g |
ppq |
Attogramm:
ag = 10-18
g |
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Die Wahl der Methode richtet sich grob danach, ob Elemente, Ionen oder org. Verbindungen analysiert werden müssen.
Für
die Elementaranalytik stehen heute Multielementmethoden mit
ausserordentlich hohen dynamischen Bereichen zur Verfügung.
Die Entwicklung der analytischen Methoden für organische
Spurenstoffe basiert auf der Verbesserung aller notwendigen
Verfahrensschritte. Seit Beginn der Spurenanalytik in den 60er-Jahren
spielte die Gaschromatographie, insbesondere mit
hochauflösenden Kapillaren eine zentrale Rolle für
die Trennung der komplexen Stoffgemische in einzelne Komponenten. Von
grosser Bedeutung sind selektive und empfindliche Detektoren und vor
allem die direkte Kopplung mit der Massenspektrometrie.
Ein Nachteil der Gaschromatographie ist die Tatsache, dass die Analyten
genügend flüchtig sein müssen, so dass sie
gasförmig durch die Trennkolonnen hindurch transportiert
werden können. Bei der Flüssigkeitschromatographie
hingegen ist nur noch die Löslichkeit in einem organischen
oder wässrigen Lösemittel erforderlich. Erst seit
kurzem ist die direkte Kopplung der
Flüssigkeitschromatographie mit der Massenspektrometrie zur
Anwengungsreife entwickelt worden. Dank der hohen Selektivität
insbesondere der Tandemmassenspektrometrie kann die Probenaufarbeitung
signifikant vereinfacht werden, und äusserst geringe Spuren
können verlässlich bestimmt werden. In verschiedenen
Bereichen der Spurenanalyse wurde damit das Spektrum der erfassbaren
Analyten deutlich erweitert, in dem nun auch schwerflüchtige
sowie polare und gut wasserlösliche Verbindungen ohne
Derivatisierung gemessen werden können. Die Kopplung von
Elektrophorese und Massenspektrometrie gilt ebenfalls als eine
vielversprechende Methode.
Biologisches Material, Russ, Luftstaub, Sedimente, Klärschlamm, Boden, ...
Blut, Harn, Abwasser, Gewässer, Trinkwasser, ...
qualitative
Analyse: Bestimmung der Konstitution, Struktur
quantitative Analyse: Bestimmung der
Menge, Konzentration
In Forschung und Entwicklung sowie in der Qualitätskontrolle in vielen Lebensbereichen werden laufende und kommende Entwicklungen der Spurenanalytik eine wichtige Rolle spielen, wobei tiefere Messgrenzen, schnellere Verfahren und Erweiterung der Anwendungsbereiche angestrebt werden.
John R.
Dean, Extraction
Methods for Environmental Analysis (Wiley,
1998)
John R. Dean, Methods
for Trace Analysis (Wiley, 2003)
Analytical Chemistry - Application Reviews:
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